Amblyopie-Vorsorge

Kinder müssen schon lange, bevor sie in den Kindergarten oder die Schule kommen, vieles lernen: Laufen, Sprechen – und Sehen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Das scharfe Sehen will gelernt sein. Bleibt dies aus, weil z. B. ein Auge wegen Fehlsichtigkeit oder Linseneintrübung unscharf sieht, dann sprechen wir von einer Amblyopie – oder umgangssprachlich von einer Schwachsichtigkeit. Sie stellt die häufigste Sehstörung im Kindesalter dar.

Frühe Anzeichen erkennen

Bei einer Amblyopie ist das beidäugige – und damit das räumliche – Sehen nicht ausreichend entwickelt. Das Kind kann beispielsweise den Ball schlecht fangen oder greift Dinge erst beim zweiten oder dritten Versuch sicher. Ein weiteres Anzeichen kann sein, wenn es beim Abdecken des gesunden Auges heftige Abwehrbewegungen macht. Manche Kinder fallen auch durch starkes Schielen auf. Das familiäre Risiko spielt ebenso eine Rolle. Wenn in Ihrer Familie z. B. Glaukom oder Linsentrübung (Katarakt) vorkommen, dann sollten Sie Ihr Kind unbedingt frühzeitig testen lassen.

Gut ist, dass sich die Schwachsichtigkeit oder Amblyopie oft sehr erfolgreich behandeln lässt. Das trifft allerdings nur dann zu, wenn wir die Schwachsichtigkeit rechtzeitig erkennen und behandeln. Entscheidend dafür sind die ersten sieben Lebensjahre. 



Diagnostik & Therapie

Um eine Amblyopie festzustellen, muss die Sehfähigkeit des Kindes überprüft werden. Dazu haben wir unsere MINI- und MAXI-Sprechstunden. Die größeren Kinder können bei einer spielerischen Augenuntersuchung schon tüchtig mithelfen und Gegenstände oder Richtungen benennen. Unsere speziell ausgebildete Orthoptistin schließt eine Sehschwäche oder einen Schielfehler in der Kinder- und Jugendspezialsprechstunde aus. Braucht Ihr Kind eine Brille oder eine Schielbehandlung – sie schafft Gewissheit. 

Wir kümmern uns auch um die optimale Sicherheit der Sehentwicklung Ihres Babys. Das Team um Augenärztin Dr. Monika Kneip ist speziell ausgebildet, Schwachsichtigkeit und Amblyopie schon bei Kleinsten durch umfassende Untersuchungen zu erkennen. Dies geschieht mit viel Liebe und Fürsorge und tut gar nicht weh!

Bekannte Tests sind der Brückner-Test, der Lang-Stereotest, der Hirschberg-Test oder die Visusbestimmung. Wird tatsächlich eine Amblyopie festgestellt, werden wir versuchen, das schwache Auge in seiner Leistungskraft und Sehschärfe zu trainieren. Das geschieht z. B., indem wir das stärkere Auge abkleben. Das ist für die Kinder manchmal zu Beginn nicht sehr angenehm. Doch das Training mit dem Augenpflaster zeigt oft rasche Erfolge.



Bitte bedenken Sie: 
Ein erfolgreich behandeltes Kind wird ein Leben lang von der trainierten Sehschärfe profitieren.